Der Eingang zu den Werkstätten des Berufskollegs ist leicht zu übersehen. Trotzdem finden an zwei Samstagen etwa 10 Schülerinnen aus Solingen, Remscheid und Wuppertal ihren Weg in die gut ausgestatteten Räume. Mit der Hilfe von zwei Dozierenden und drei Zerspannungsmechanikerinnen in Ausbildung erstellen die Teilnehmerinnen in dem Kurs des Bergischen Schul-Technikums und des Berufskollegs Technik in Remscheid einen mit LEDs beleuchteten Spiegel.
Frau Cengic leitet den Kurs und steht den Schülerinnen mit hilfreichen Tipps zur Seite. Zur Entstehung des Konzepts erklärt sie: „Die Idee war, dass die Teilnehmerinnen etwas produzieren, was nicht nur gut aussieht, sondern für sie auch nützlich ist und vor allem verwendet wird.“
Die technischen Vorerfahrungen der Schülerinnen sind breit gefächert. Nina, Schülerin einer Gesamtschule in Solingen, erklärt: „Ich habe Technik als Ganzjahreskurs an der Schule. Da habe ich mich schon mal mit so etwas beschäftigt.“ Andere Teilnehmerinnen haben noch gar keine Erfahrungen in diesem Bereich gemacht. Schlimm ist das nicht. Jeder Arbeitsschritt wird von Grund auf erläutert. Die Arbeiten an den Geräten werden von den Auszubildenden oder Kursleitern und Kursleiterinnen begleitet.
Die Arbeitsschritte, die ausgeführt werden müssen, damit am Ende der fertige Schminkspiegel entsteht, sind vielfältig. Es wird gebohrt, gelötet, gemessen und geschnitten. Batterien, LEDs und Schalter müssen verbunden werden. Zu guter Letzt wird dem Etui eine persönliche Note gegeben. Nach den Wünschen der Teilnehmerinnen darf mit Farbe, Strasssteinen und Glitzer verziert werden.
Auch, wenn vielleicht nicht alle selbst Verwendung für das Produkt haben, wissen die meisten Schülerinnen schon, was sie mit dem fertigen Spiegel anfangen. Wie zum Beispiel Rania: „Für mich ist der Spiegel gar nicht. Ich schenke das Etui meiner Mutter zum Muttertag.“ Die Auszubildenden können, neben Einweisungen in die richtige und sichere Arbeitsweise mit den Maschinen, auch Einblicke geben, wie es ist, eine Ausbildung in einem Beruf zu machen, der noch bis heute als „Männerberuf“ gilt.